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Frauenausschuss zu Besuch im Frauenhaus Stendal

Aktuelles

Kürzlich trafen sich die Mitglieder des SoVD-Landesfrauenausschusses, Gudrun Tiedge, Monika Wille, Ines Eisenhut und Monika Lück, im BBW Stendal mit Katrin Schulle, Sozialarbeiterin und Leiterin des Frauenhauses Stendal, und Juliane Kirchbach, Frauenhaus-Ansprechperson für kleine und große Kinder, zu einem Informationsgespräch. Bei diesem Gespräch ging es darum, mehr über die Sorgen der Frauen zu erfahren, die Hilfe suchen und die sich daraus ergebenen Probleme für die Frauenhäuser.

von links: Juliane Kirchbach, Katrin Schulle, Monika Wille und Gudrun Tiedge
von links: Juliane Kirchbach, Katrin Schulle, Monika Wille und Gudrun Tiedge. Foto: Monika Lück

Das Frauenhaus Stendal steht jeder von Gewalt bedrohten sowie körperlich und seelisch misshandelten Frau mit und ohne Kinder offen. Hierher können Frauen in Not den Weg von der Beratung bis zur Betreuung im Frauenhaus und der Nachsorge gehen. Diesen nicht leichten Weg können Frauen über das Hilfetelefon, welches 24 Stunden geschaltet ist und in 18 Sprachen vermittelt oder über die Polizei und Rettungsstelle beginnen.

2023 besteht das Frauenhaus Stendal 30 Jahre und steht für acht Frauen sowie acht Kinder in Not offen.

„Wir erfuhren, dass jede 3. Frau schon einmal Gewalt erfahren hat“, so Landesfrauensprecherin Monika Lück,  „und um aus solchen Gewalthäusern herauszukommen, haben die Frauen einen langen Weg vor sich.“

Meist benötigen die Betroffenen sieben Jahre und mehrere Anläufe, um diesen Schritt zu gehen. Im Frauenhaus steht dann die Frau im Vordergrund. Hier erhält sie Zeit, um zur Ruhe zu kommen, ihre Sorgen aufzuarbeiten und weitere Schritte je nach Gefahrenlage zu gehen. Neben der Stabilisierung des Selbstwertgefühles erhalten betroffene Frauen Hilfestellungen bei der Bewältigung täglicher Arbeits- und Alltagsprobleme, wie die Begleitung zu Ämtern und Behörden sowie der Krisenintervention. Die Mitarbeiterinnen haben ein gut ausgebautes Netzwerk zur Verfügung, wo die Frauen Unterstützung bei der Wohnungs- und Jobsuche erhalten.

Während der Pandemie war der Bedarf nicht höher als zu anderen Zeiten. Frauen mit Migrationshintergrund finden nur in geringem Maße den Weg ins Frauenhaus.

Frauenhäuser müssen zehn Prozent der Gesamtsumme als Eigenbeteiligung aufbringen. Die Finanzierung erfolgt weiterhin über Spenden und Bußgeldern. Der SoVD kämpft auch dafür, dass alle Frauenhäuser gleich und über Bundesmittel finanziert werden sollen.

Fazit: Die betroffenen Frauen sollen mit ihrem Schritt bestärkt werden, wieder ein selbständiges, selbstbestimmtes Leben ohne Angst und Gewalt zu führen, indem sie einen Neuanfang wagen.

Es gibt also noch viel zu tun.